Historie

Das Gasthaus zum Ritter St. Jürgen in Husum – genannt „Das Kloster“

Das „Gasthaus zum Ritter St. Jürgen“ in Husum – genannt „Das Kloster“ - ist die älteste Sozialeinrichtung der Stadt. Schon 1460 ist die Existenz dieses Hauses - ursprünglich für „Arme, Lahme, Gebrechliche und Sieche“ - urkundlich belegt. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich diese Einrichtung zu einem Altersheim entwickelt. Heute bietet das „Kloster“ in der Rechtsform der „Stiftung Gasthaus zum Ritter St. Jürgen“ ein betreutes Wohnen an, in dem älteren Bürgern der Stadt Husum ein sorgenfreier Lebensabend in freundlicher Umgebung ermöglicht werden soll. Nach den Erweiterungen des Hauses in den Jahren 1958 und 1974 geschieht dies in 37 Wohnungen, im Kloster Präbenden genannt.

Seit alters her wird das Kloster von einem Klostervorstand ehrenamtlich geleitet und verwaltet. Diese wie andere Traditionen werden bis heute übernommen und – wo nötig – den modernen Entwicklungen angepasst.

Warum heißt diese Einrichtung „Kloster“?

Die Reformation, die in Husum um 1528 eingeführt wurde, veranlasste die Mönche des früheren Klosters auf dem Gelände des jetzigen Schlosses, Husum zu verlassen. Der Schleswiger Herzog erlaubte den „Präbendaren“ des verfallenden Gasthauses zum Ritter St. Jürgen im Osterende, in das nun leerstehende Kloster umzuziehen. Etwa 40 Jahre später wollte ein Nachfolger des Herzogs auf dem Klostergelände ein Schloss bauen. Für die Bewohner des Klosters baute er deshalb das inzwischen verfallene Gasthaus zum Ritter St. Jürgen wieder auf. Zuerst die Kirche, sie war die erste als evangelische Kirche erbaute in Schleswig-Holstein. Danach die Wohngebäude. 1571 zogen die Bewohner des Klosters schließlich wieder zurück in das neu erbaute Gasthaus. Der Volksmund nannte sie „die aus dem Kloster“ - und das neue Gebäude „Kloster“.

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